Nimm dem Menschen den Glauben an etwas Höheres, und Du nimmst ihm auch den Glauben an sich selbst: er verliert den Halt in seiner Welt, denn der fehlende Glauben hebelt auch sein Wertesystem aus. Damit findet er auch keinen Halt mehr in seinem Leben und wendet sich orientierungslos etwelchen Scheinrealitäten zu, um sich entweder von der doch empfundenen Leere abzulenken oder ihr eben – sie kompensierend – zu entfliehen.
Wer jedoch in seiner Realität Halt findet, kann sich mit und durch erlebte Werte und darin verborgenem Sinn identifizieren: er findet zu einer eigenen Indentität und erhält letztlich auch den Glauben an etwas zurück – cogito ergo sum? Verhilft das Denken allein dem Menschen in sein Leben zurück? Empfinden und wahrnehmen, gewahr werden und wahrscheinlich unbewusst, Erlebnisse und Erfahrungen in Bildern erfassen.
Leicht, unerträglich oder eben oberflächlich unbeschwert? Tertium datur! Alles was ist und geschieht, so nehmen, wie es kommt, und dabei darauf bedacht, diejenigen Möglichkeiten und Situationen so zu fassen, dass sie uns zum Vorteil kommen. Darin fusst sicherlich ein grosser Teil unseres Glaubens, des Glaubens an uns, an die Wahrhaftigkeit unseres Daseins und eben an eine höhere Instanz.
Sinnlichkeit und Sinnhaftigkeit? Widerfahren uns Begebenheiten, die am Guten zweifeln lassen, weil uns Leid und Schaden zukommt, gelingen unsere Absichten nicht, so ist nicht die ganze Welt gegen uns. Auch nicht das einzelne Wesen, das sich uns wehrhaft in den Weg stellt oder uns um unsere Chancen beraubt. Worin liegt deren Sinn; ist dieser Sinn wirklich, wenn ähnliche Situationen sich wiederholen und uns zu strafen scheinen? Im vermeintlich Schlechten guten Sinn – weder opportunistischer Überlebensdrang noch idealistischer Positivismus