Alles so lassen wie es ist – weil es gut so ist, wie es ist

Wer keinen Antrieb verspürt, etwas zu verändern, wird auch keine Verbesserung erfahren. Nicht alles, was neu oder anders ist, ist auch besser. Zum Besseren wird es erst, wenn uns mit dem Wesen der ganzen Sache auseinander setzen: mit Ursachen, mit Bedingungen und Wirkungen, mit Folgen und deren förderlicher als auch schädigender Art, mit Risiken, mit Chancen, deren Wahrscheinlichkeit des Eintretens und mit dem, was sonst noch hätte getan werden können, sowie warum es nicht getan wurde – eben dieser Handlung den Vorzug gegeben wurde.
Nicht jede Veränderung bringt Besseres hervor, möglicher Schaden und Leid kann umfassender sein, als wenn die Dinge belassen worden sind, wie sie letztlich waren. Nur die Zeit bleibt nicht stehen, das Wesen der Zeit ist, dass sie kaum wiederholt; meist finden sich neue Eigenschaften oder Aspekte, die ursprünglich weder subjektiv sinnlich noch ganzheitlich empirisch fassen konnten. Wenn wir dieser Veränderung, was sie faktisch wird und ist, mit einer Haltung gegenüber treten, mit vertrauten Techniken und bewährten Methoden Aufgabenstellung zu bewältigen, kann das aus sich heraus bald auch Unannehmlichkeiten nach sich ziehen. Weil Veränderungen, bzw. veränderte Haltung mit entsprechend angepassten Ansätzen Verunsicherung oder gar Bedrohung mit sich bringt, dann stehen wir vielleicht unserem eigenen Fortkommen im Wege, weil die Veränderung uns insofern überfordert hat, Stellung zu nehmen und die Haltung nachzuführen. Nicht weil wir damit möglicherweise moralische oder sittliche Aspekte unterlaufen könnten und gefestigte Dogmen hinterfragen, sondern weil wir an unseren Grundfesten rütteln.
Fest wie ein Fels in der Brandung, unverrückbar in Position und Wesen, wird er untergehen, wenn der Grund unter ihm weicht, das Wasser steigt oder es an ihm nagt. Wer nun – aus welchen Gründen auch immer – der Veränderung, dem eigenen Anpassen entsagt, weil es sich der Auseinandersetzung versagt, wird irgendwann versagen, weil die routinierten Instrumente fürs Leben verebben …

Das Verlangen nach Sicherheit währt eigentlich nur an der Oberfläche unseres Daseins – und vermittelt uns trügerischen Schein.

Ein Gedanke zu „Alles so lassen wie es ist – weil es gut so ist, wie es ist

  1. Pingback: armando

Schreibe einen Kommentar